Elektroniker:in Energie- und Gebäudetechnik 

Let’s MINT Ausbildungsbetrieb:

Otte Haustechnik GmbH, Bad Laer

Dauer:

Die Ausbildung zum/zur Elektroniker:in Energie- und Gebäudetechnik dauert 3,5 Jahre in einem Handwerksbetrieb und der Berufsschule.

Schulabschluss:

Für die Ausbildung verlangen die meisten Betriebe einen Realschulabschluss. 2015 hatten 54% der Auszubildenden einen mittleren Bildungsabschluss, 33% den Hauptschulabschluss und 11% Abitur.

Spannung garantiert

Ohne Strom nix los: kein Fernsehen, kein Handy oder Computer. Von Waschmaschine, Heizung oder der warmen Mahlzeit mal ganz zu schweigen. Und natürlich wäre es auch in den vielen Produktionsbetrieben zappenduster. Als Elektroniker:in Energie- und Gebäudetechnik hältst du unseren von Technik durchdrungenen Alltag am Laufen. Du planst und installierst ganz unterschiedliche elektrotechnische Anlagen. Das kann die Neuinstallation der elektrischen Versorgung in einem Neubau ebenso sein wie die Sanierung in einem Altbau.

Vielfältige Aufgaben an wechselnden Arbeitsplätzen

Darüber hinaus montierst und sicherst du auch elektrische Geräte von der Waschmaschine bis zur großen Anlage in einem Industriebetrieb. Zu deinen Aufgaben gehören auch die Planung und Einrichtung von Satelliten- und Telefonanlagen. Auch bei der Gebäudeautomation und der Einrichtung von Alarmanlagen und Sicherheitstechnik ist dein Können gefragt. Ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich für Elektroniker:innen Energie- und Gebäudetechnik ist die Wartung und Reparatur von elektrischen Anlagen. Fällt irgendwo der Strom aus oder eine einzelne Anlage, bist du zur Stelle, analysierst den Fehler und behebst ihn.

In diesem Beruf hast du wechselnde Arbeitsplätze. Häufig arbeitest du in Privathaushalten. Aber auch in öffentlichen Gebäuden oder Gewerbebetrieben ist dein Einsatz gefragt oder in der Werkstatt deines Betriebs. Dabei hast du immer mit wieder mit anderen Menschen zu tun.

Daran solltest du Spaß haben

Geschickt Handwerken

Sorgfältig und eigenverantwortlich Arbeiten

Sich immer wieder auf andere Menschen einstellen

Entscheidungen treffen

Weitere Infos:

Berufenet der Arbeitsagentur

 

Elektroniker:in Energie- und Gebäudetechnik

Schulfächer, die den Durchblick erleichtern:

Mathe, Physik, Werken, Technik, Informatik

Überprüfe, ob du fit in Mathe, Physik & Informatik bist: https://www.mintfit.hamburg/ueber-mintfit/mint-fuer-schuelerinnen-und-schueler/

Eigenschaften, die nützlich sind:

Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein, Kommunikationsstärke, handwerkliches Geschick

Was die Let’s MINT-Ausbildungsbetriebe erwarten:

Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit, die Bereitschaft, sich immer wieder auf neue Menschen / Kunden einzulassen, sauberes und freundliches Auftreten

Insider-Tipp:

„Der Beruf Elektroniker:in ist sehr vielseitig und abwechslungsreich. Wichtig für die Arbeit sind handwerkliches Geschick und technisches Verständnis. Um elektrotechnische Anlagen zu planen, zu installieren oder bei ihnen Fehler zu beheben, ist Organisationsgeschick von Vorteil. Und man muss die eigene Firma gut repräsentieren können, da man viel mit Kunden zusammenarbeitet.“

Domenik Pohl, Auszubildender Otte Haustechnik

Elektroniker:in Energie- und Gebäudetechnik

Ein Tag mit Domenik:

Domenik Pohl, 19 Jahre, Realschulabschluss, im 3. Ausbildungsjahr zum Elektroniker Energie- und Gebäudetechnik bei Otte Haustechnik GmbH, Bad Laer

Sicherheit ist das A und O

Mein Arbeitstag beginnt um sieben Uhr morgens in der Firma. Zuerst gucke ich auf den Plan am schwarzen Brett in der Werkstatt bei welchem Gesellen ich mitfahre und wo es hingeht. Mit meinem Kollegen bespreche ich, was wir alles an Werkzeugen und Materialien benötigen. Gemeinsam beladen wir den Firmenwagen, einen Transporter. Dann fahren wir entweder zu einer Baustelle in einem Privathaus oder in eine Firma.

Arbeit in zehn Meter Höhe

Heute geht’s in ein größeres Unternehmen, um dort neue Elektroleitungen zu verlegen. Vor Ort besprechen wir zunächst, was genau unsere Aufgaben sind und wie wir vorgehen wollen. Die Stellen, an denen wir die Leitungen verlegen sollen, liegen in dieser Firma zehn Meter hoch. So eine Arbeit können wir nur mithilfe eines Steigers erledigen. Das ist eine elektrisch verfahrbare Hubarbeitsbühne. Es kommt in meinem Beruf häufiger vor, dass ich in großen Höhen arbeiten muss. Dafür sollte man unbedingt schwindelfrei sein. Angst habe ich bei solchen Arbeiten noch nie gehabt. Auf dem Steiger können wir gefahrlos arbeiten, außerdem sind wir noch mit einem Gurt gesichert.

Immer neue Einsatzorte und andere Aufgaben

Wir verlegen die Leitungen in unterschiedlichen Kabeltrassen. Das sind vorgegebene Wege, ähnlich wie Straßen oder Bahnschienen, auf denen in Großbauten oder Produktionsbetrieben größere Mengen an Leitungen und Kabeln verlegt werden können. In Privathäusern werden diese Leitungen in der Regel in der Wand verlegt. Der Vorteil dieser Trassen ist es, dass man die elektrische Anlage jederzeit erweitern oder defekte Leitungen problemlos austauschen kann. Unsere Kabel werden für eine neue Produktionsmaschine benötigt. Deshalb müssen wir die Leitungen noch an der Maschine anschließen und auch an den Verteiler für den elektrischen Strom. Vorher müssen wir unbedingt den Hauptschalter für die Stromzufuhr abschalten. Dabei gehen wir nach festgelegten Sicherheitsregeln vor, damit auf keinen Fall irgendjemand die Stromzufuhr wieder einschalten kann während wir noch arbeiten. Das könnte für uns tödlich sein. Auf Sicherheit wird in meinem Beruf besonders geachtet.

Zum Schluss müssen wir unseren Arbeitsplatz gründlich aufräumen. Das ist wichtig, denn wir wollen unseren Kunden keine Unordnung und möglichst wenig Dreck hinterlassen. Gegen 16 Uhr kommen wir in der Firma wieder an. Nachdem wir den Wagen ausgeräumt haben, ist Feierabend. Morgen werde ich eine andere Aufgabe haben. Das mag ich an meinem Beruf: Ich habe immer neue Einsatzorte und immer unterschiedliche Arbeiten, die ich durchführe.

Elektroniker:in Energie- und Gebäudetechnik

Interview mit Auszubildenden Domenik.

Du hast ein Jahr an der Let´s MINT-Reparierwerkstatt an der Oberschule Bad Laer teilgenommen und darüber Otte Haustechnik kennengelernt, da Herr Otte dort mit dir und deinen Mitschüler:innen repariert hat. Warum hast du dich damals für die Werkstatt entschieden und was hat es dir gebracht?

Ich habe Spaß daran, an Sachen herumzuschrauben und dann habe ich erfahren, dass es so eine Reparier-AG gibt und dann habe ich mich dafür angemeldet. Mir hat an der Reparierwerkstatt gefallen, dass man frei arbeiten durfte und bei Fragen immer einen da hatte, der das beantworten konnte, also zusammen die Lösung für das Problem gesucht hat.

Welche Tipps kannst du Bewerbern:innen geben, bevor er oder sie sich bei einer Firma bewirbt?

Macht Praktika, um zu erfahren, ob der Beruf wirklich was für euch ist, bevor ihr euch dort bewerbt.

Wie war für dich die Umstellung von Schule zu Ausbildung?

Die erste Woche war schwer durch die Umstellung, aber nach einer Woche war das auch vorbei. Ich dachte, dass 8 Stunden schon lang sind, aber wenn man erst arbeitet, dann fliegt die Zeit (lacht). Das Schönste ist, dass ich in diesem Beruf eine Ausbildung machen kann, denn das ist ein Traum, der in Erfüllung geht.

Elektroniker:in Energie- und Gebäudetechnik

Weiterqualifizierungen nach abgeschlossener Berufsausbildung:

Handwerksmeister:in: z.B. Elektrotechnikermeister/in / Dauer: Unterschiedlich, je nach Bildungsanbieter und Unterrichtsform (Vollzeit/Teilzeit/Fernunter­richt) oder: Industriemeister/in Elektrotechnik

Techniker:in: z.B. Techniker/in Elektrotechnik Schwerpunkt Energietechnik (staatl. Geprüft) / Dauer: Vollzeit 2 Jahre, in Teilzeit 3-4 Jahre.

Fachwirt:in: z.B. für Solartechnik (Prüfung durch die Handwerkskammer) / Dauer: variiert je nach Handwerkskammer

Studium: z.B. Elektrotechnik oder Energietechnik / Dauer: ca. 3 Jahre