Mechatroniker:in

Let’s MINT-Ausbildungsbetriebe:

Höcker Polytechnik, Hilter a.T.W.

PRESTO, Bad Laer

Dauer der Ausbildung:

3,5 Jahre in Betrieb und Schule

Schulabschluss:

Es ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Die Unternehmen stellen aber in der Regel gut qualifizierte Schüler/innen ein. 2010 hatten 68 % einen Realschulabschluss und 25 % Abitur.

Mechatroniker:innen – die Alleskönner

Mechatroniker:innen sind die Alleskönner im Betrieb. Das wird schon aus der Berufsbezeichnung deutlich, die sich zusammensetzt aus Mechanik und Elektronik. Doch das ist noch nicht alles: Steuerungs- und Informationstechnik kommen noch dazu. Kein Wunder, dass dir als Mechatroniker:in nicht langweilig wird. Deine Aufgabe ist es, aus mechanischen, elektrischen und elektronischen Bestandteilen komplexe Systeme für die industrielle Produktion zusammen zu bauen. Das können Roboter sein oder Ballenpressen für Altpapier.

Komplexe Systeme zum Laufen bringen

Technische Zeichnungen und Schaltpläne mit detaillierten Anleitungen zeigen dir, was du bauen sollst. Einzelteile für Anlagen stellst du zum Beispiel aus Metall selbst her. Dafür musst du drehen, fräsen, bohren oder schweißen können. Auch die Montage der einzelnen Teile beherrscht du. Mit der Elektronik, Hydraulik und der Computersteuerung bringst du dein komplexes System dann zum Laufen.

Mathe ist wichtig

Als Mechatroniker:in kannst du in den unterschiedlichsten Branchen und Betrieben arbeiten, von der Gießerei bis zum High-Tech-Elektronik-Betrieb, im Maschinenbau oder der Luftfahrt. Mechatroniker werden überall dort eingesetzt, wo mechanische und elektronische Bauteile zusammenarbeiten. Und das ist immer häufiger der Fall. Als Mechatroniker solltest du keine Probleme mit dem Rechnen haben – Mathe ist wichtig, sowohl in der Ausbildung als auch im Beruf.

Daran solltest du Spaß haben:

geschicktes Handwerken, logisches Denken,

flexibles Arbeiten, Mathematik

Weitere Infos:

Berufenet der Arbeitsagentur

Steckbrief Berufenet

Mechatroniker:in 

Schulfächer, die den Durchblick erleichtern:

Mathe, Physik, Informatik, Englisch, Werken

Überprüfe, ob du fit in Mathe, Physik & Informatik bist: https://www.mintfit.hamburg/ueber-mintfit/mint-fuer-schuelerinnen-und-schueler/

Eigenschaften, die nützlich sind:

Flexibilität, Kreativität, Sorgfalt

Was die Let’s MINT-Ausbildungsbetriebe erwarten:

Zuverlässigkeit, Engagement, Spaß an der Teamarbeit

Insider-Tipp:

„Mathe ist für diesen Beruf ganz, ganz wichtig. 80 % in der Berufsschule sind reine Mathematik. Das gilt für alle Fächer, vor allem aber für die Elektrotechnik.“

Tom Klein, Meister PRESTO Umwelttechnik

„Der Beruf des Mechatronikers ist sehr vielseitig. Hierzu gehört neben Drehen, Fräsen, Schweißen und Bohren auch das Verdrahten und Verkabeln sowie der Funktionstest einer Schaltanlage.“

Merlin Jan Bischof, Auszubildender bei Höcker Polytechnik

Mechatroniker:in 

Ein Tag mit Merlin:

Merlin Jan Bischof, Mittlere Reife, Reportage aufgezeichnet während seiner Ausbildung zum Mechatroniker bei Höcker Polytechnik GmbH, Hilter a.T.W.

Werkzeug, Arbeitsaufträge & Co.

Mein Arbeitstag beginnt damit, dass ich mir meine Arbeitskleidung anziehe. Dann gehe ich in unsere Abteilung, die Elektrotechnik-Werkstatt an meinen Werkzeugwagen und lege mir alle Werkzeuge, die ich für meinen Arbeitstag brauchen werde, zurecht. Meine Aufgaben bekomme ich von den Gesellen aus unserer Werkstatt oder aus dem Meisterbüro. Dort liegen alle Arbeitsaufträge, die ich zu erledigen habe in einem Fach. Je nach dem, was auf meinen Arbeitsaufträgen steht, suche ich mir alles zusammen, was ich zum Erledigen meiner Aufgaben benötige. Meine Arbeitsaufträge geben mir alle Informationen, die ich brauche, um meine Aufgaben für den Tag zu erledigen. Darin sind nicht nur die Bauteile enthalten, die ich für den Zusammenbau des Schaltschrankes benötige, sondern auch der Schaltplan, der mir sagt, wie ich was miteinander verdrahten muss.

Aus Stückliste und Schaltplan wird eine Schaltanlage

Ein normaler Arbeitstag für mich ist, dass ich einen Arbeitsauftrag für eine Schaltanlage bekomme und diesen nach Schaltplan und der angehängten Stückliste zusammenbauen zu verdrahte. Schaltanlagen umfassen bei uns im Unternehmen Schaltschränke oder Schaltkästen. Schaltschränke werden für große Anlagen, die eine komplexe Verkabelung benötigen gebaut und Schaltkästen für kleinere Anlagen mit weniger aufwändiger Technik.

Zwischendurch ´mal ´ne Pause

Nach unserer gemeinsamen Frühstückspause in der Werkstatt oder bei gutem Wetter draußen, arbeite ich weiter daran meine Aufgaben zu erledigen. Im Laufe des Tages bekomme ich noch kleinere Aufgaben zugeiwesen, die ich dann abarbeite, um dann an meinem eigentlichen Arbeitsauftrag weiterzuarbeiten.

Blechbearbeitung gehört auch dazu

Während ich mich um das Verdrahten der einzelnen Komponenten kümmere, ist die Anlage nicht an den Strom angeschlossen. So kann sichergestellt werden, dass ich keinen Stromschlag bekomme. Die Funktion der Schaltanlage teste ich ganz am Ende, wenn ich meinen Arbeitsauftrag abgeschlossen habe und mit den gesamten Verkabelungen fertig bin. Nicht nur das Verdrahten einer Anlage gehört zu meinen Aufgaben, sondern auch die Bearbeitung von Blech für den Zusammenbau des Schaltschrankes. Die notwendigen Fähigkeiten dafür, wie schweißen, bohren, fräsen, drehen habe ich im ersten Ausbildungsjahr unter Anleitung eines Gesellen gelernt und konnte meine Fähigkeiten in unserer Azubiwerkstatt verbessern.

Ordnung ist das halbe Leben

Mein Feierabend ist oft unterschiedlich. Im Regelfall beginnt mein Arbeitstag um 6:00 Uhr morgens und endet um 14:45 Uhr. Bevor ich aber Feierabend machen kann, räume ich meinen Arbeitsplatz und unsere Werkstatt auf, damit jeder am nächsten Tag alles sauber und ordentlich vorfindet. Dazu gehört auch, dass ich alle benutzen Werkzeuge wieder an ihren Platz lege, die Werkstatt fege und meine Schaltanlage, an der ich arbeite, so hinterlasse, dass ich am nächsten Tag problemlos mit meiner Arbeit vorfahren kann. Vor allem bei größeren Schaltschränken brauche ich mehrere Tage, um einen vollständigen Arbeitsauftrag abzuarbeiten. Wenn ich den Bau einer Schaltanlage beendet habe, wird diese von mir in der Werkstatt getestet. Funktioniert alles reibungslos, kann ich mich dann meinem nächsten Arbeitsauftrag zuwenden. Falls jedoch nicht, muss ich auf die Suche nach der Ursache für den Fehler gehen. Wenn ich mal nicht weiterweiß, kann ich mich dann jederzeit an meine Arbeitskollegen wenden, die mir dabei helfen.

Mechatroniker:in 

Interview mit Merlin Jan Bischof im 2. Ausbildungsjahr zum Mechatroniker bei Höcker Polytechnik in Hilter a.T.W. und Malte Kreyenbaum, Auszubildender bei PRESTO in Bad Laer

Wie bist du darauf gekommen, eine Ausbildung in einem gewerblich-technischen Beruf zu machen? Und warum hast du dich für den Beruf des Mechatronikers entschieden?

Merlin: Ich war schon immer interessiert an Technik und bin von klein auf durch meinen Großvater und Onkel, die beide auch bei Höcker Polytechnik eine Ausbildung absolviert haben, an die Elektrotechnik herangeführt worden. Bevor ich meine Ausbildung bei Höcker angefangen habe, habe ich mein Praktikum dort auch absolviert, um den Beruf und das Unternehmen besser kennenzulernen.

Malte: Weil ich schon immer gerne etwas mit Metall und Technik gemacht habe. Vor zwei Jahren durfte ich bei PRESTO ein Betriebspraktikum machen, das hat mir sehr gefallen. 

Mit welchen Kunden und Abteilungen hast du zu tun?

Merlin: Mit Kunden direkt habe ich keinen Kontakt. Aber wenn ich im Rahmen meiner Ausbildung auf Montage fahre, komme ich direkt bei den Unternehmen in Kontakt mit unseren Kunden. Den meisten Kontakt zu anderen Abteilungen habe ich zu dem Vacumobilbau, da ich dort die fertigen Schaltkästen für die kleinere Geräte anbaue.

Malte: Mit der Abteilung Vorfertigung. Mit Kunden habe ich keinen Kontakt.  

Wie groß ist dein Team?

Merlin: Höcker Polytechnik selbst hat über 200 Mitarbeiter:innen und davon 25 Auszubildende. In unserer Abteilung sind wir 9 Leute in der Werkstatt, davon momentan 3 Auszubildende, und 9 Mitarbeiter im Büro.

Malte: Bei uns im Team sind wir sechs Personen. 

Mit welchen Arbeiten bist du während deiner Arbeitsalltags beschäftigt? 

Malte: Mit Bohren, Senken, Gewinde schneiden, Drehen, Fräsen. 

Was macht ihr (du und deine Arbeitskollegen) in den Arbeitspausen?

Merlin: Normalerweise sitzen wir gemeinsam am Tisch, essen und reden miteinander. Durch die Coronapandemie ist dies nicht mehr so möglich wie sonst, aber wir versuchen uns dennoch zu unterhalten, allerdings mit Abstand. Die Mittagspause verbringe ich normalerweise mit meinen Arbeitskollegen in der Kantine. Einige von uns gehen nach dem Mittagessen noch auf dem Hof zum Basketball spielen.

Was macht Dir an Deiner Arbeit besonders Spaß? Worauf kommt es bei Deiner Arbeit besonders an?

Malte: Die Herausforderung, verschiedene Aufgaben zu meistern und dass ich immer wieder mit neuen Sachen konfrontiert werde, macht mir Spaß. Bei meiner Arbeit kommt es besonders auf Qualität an, ich muss meine Sache gut machen. 

Wie stellst du Dir deine berufliche Zukunft vor?

Merlin: Ich kann mir vorstellen in diesem Betrieb weiter tätig zu bleiben, z.B. als Monteur oder weiterhin in der Elektrowerkstatt. Ich kann mir aber auch vorstellen mich noch weiterzubilden und eine technische Weiterbildung zu absolvieren oder zu studieren. Allerdings werde ich das erst am Ende meiner Ausbildung entscheiden.

Malte: Erst einmal möchte ich meine Berufsausbildung vernünftig abschließen. Was danach kommt, kann ich noch nicht sagen. 

Gibt es unterschiedliche Stationen/ Abteilungen/ Bereiche, die du in deinem Ausbildungsberuf schon durchlaufen hast? Welche unterschiedlichen Dinge / Tätigkeiten konntest du in deinem Ausbildungsberuf / Arbeitsalltag in den verschiedenen Bereichen bereits lernen?

Merlin: In unserer Elektrowerkstatt oder auch Schaltschrankbau genannt, habe ich den Umgang mit Kabeln jeglicher Art und den Schaltschrankzusammenbau erlernt. In der Azubiwerkstatt habe ich erlernt, wie ich bohre, fräse, schweiße und drehe und unter Aufsicht eines Gesellen meinen Metallgrundlehrgang gemeistert.

Wie ist das Arbeitsklima? Wie ist die Zusammenarbeit mit den Kollegen?

Merlin: Das Arbeitsklima ist sehr gut. Schon in meinem Praktikum, welches ich bei Höcker Polytechnik absolviert habe, hat mir das Arbeitsklima sehr gefallen. Das war für mich auch ein wichtiger Grund meine Ausbildung bei Höcker anzufangen.

Mechatroniker:in

Weiterqualifizierungen:

Meister:in: z.B. Industriemeister:in Mechatronik / Dauer: Vollzeit ca. 10 Monate bis 2 Jahre, Teilzeit ca. 18 Monate bis 4 Jahre

Techniker:in: z.B. staatl. gepr. Techniker:in Maschinentechnik (Mechatronik) / Dauer: Vollzeit 2 Jahre, Teilzeit 4 Jahre

Studium: z.B. Ingenieu:in Mechatronik / Dauer: ca. 3 Jahre

Jobmöglichkeiten:

Als Facharbeiter:in: Herstellung mechanischer, elektrischer und elektronischer Komponenten, Montage von komplexen Systemen, Installation von Steuerungssoftware, Instandhaltung der Systeme

Als Meister:in: z.B. Industriemeister:in Mechatronik: Konzeption, Installation und Wartung mechatronischer Systeme, Planung von Arbeitsabläufen, Material- und Personaldisposition und Personal, Mitwirkung bei betrieblicher Aus- und Weiterbildung

Als Techniker:in: z.B. staatl. gepr. Techniker:in Maschinentechnik (Mechatronik): Projektierung, Entwurf, Berechnung, Konstruktion, Fertigung, Montage und Instandhaltung mechatronischer Produkte

Mit Hochschulabschluss: z.B. Ingenieur:in Mechatronik: Entwicklung, Konstruktion automatisierter Maschinen und Geräte, die sich aus mechanischen, elektronischen und informationstechnischen Komponenten zusammensetzen, Kundenservice und Anwendungsberatung.